Werbung im 21. Jahrhundert
Von psychologischen Experimenten bis Korruption – Werbung ist heutzutage eine der größten Branchen, sie beeinflusst den Markt, die Politik, unseren Konsum und somit auch unseren Alltag.
„I´m lovining it!“, das ist einer der typischen Werbesprüche, dem die Gesellschaft ausgesetzt ist. Werbung prasselt heute auf die Konsumenten*innen von allen Seiten ein und beeinflusst Kaufverhalten und die Wirtschaft stark.
Jedoch stellt sich die Frage warum die Werbung solch einen Einfluss auf Menschen hat. Jeder weiß, dass die Schauspieler*innen und Influencer*innen in der Werbung nur ein Skript vortragen, trotzdem wirkt es wie ein Ratschlag eines guten Freundes*in.
Den psychologischen Effekt von Werbung kann man auf verschiede Wege erklären. Vereinfacht gesagt wird mit einem Rahmen sprengendem Eye-catcher die Aufmerksamkeit erregt. Bei dem*r Kunden*in wird ein Verlangen danach geschaffen. Worauf er*sie zum Kauf getrieben wird. Es kommt auch darauf an, welches Produkt an welche Zielgruppe gerichtet ist. 15–20-Jährige überzeugt man nicht mit dem Fernsehen, jedoch viel eher mit Sozialen Medien, während man Rentner*innen mit dem Fernseher wahrscheinlicher erreicht.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind Daten. Daten sind die wichtigste Ressource des 21. Jahrhundert. Daten werden für die genauere Anpassung der Werbung an den Kunden eingesetzt. Man kann durch Sozialen Medien unglaubliche Mengen an Daten sammeln und diese dann für Werbezwecke einsetzen. Firmen wie Cambridge Analytica und AggregateIQ bitten sowas schon als Dienstleistung an. Das Problem beginnt damit, dass Daten nicht mehr als Eigentum, von dem den sie beschreiben angesehen werden, sondern als Eigentum von denen, die an sie rankommen können.
Die Safer Internet Mitarbeiterin Barbara B., die zum Thema Datenanalyse und Fake News interviewt wurde, meint, dass Werbung an die Konsumenten*innen angepasst wird. Sie erwähnt, dass in Instagram die Benützer*innen in vorgefertigte Personenvorlagen eingeteilt werden, die vom Alter, Geschlecht, vermutetem Gehalt und vielem mehr bestimmt werden, während TikTok personalisierte Vorlagen erstellt. Mit diesen Vorlagen bestimmen die Algorithmen welche Inhalte gezeigt werden. Für Kinder gebe es Schutzgesetze, die die Daten der Nutzer schützen sollten, jedoch nur in Kraft treten, wenn Jugendliche sich nicht als Erwachsene ausgeben.
Auf die Frage, ob es es ein ganz simples Kochrezept für Quellen-Suche oder Fakten-Checks gebe, die lapidare Antwort von Barbara B.: „Es gibt ein simples Kochrezept, das ist nur so mühsam, dass es alle wissen, aber niemand tut. Mehrere Quellen miteinander vergleichen und nicht alles für bare Münze zu nehmen.“