Migration und Geschlecht: Einfluss auf Bildung und Führungsposition
Die höchste abgeschlossene Ausbildung war und ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen geht. Allerdings spielt, wie man laut einer Umfrage der „neuen österreichischen Organisationen“ sehen kann, ebenso das Geschlecht sowie die Herkunft neben der Ausbildung eine Rolle. Die Diversität in Hochschulen hat sich in den letzten Jahren verbessert. Doch diese Zahlen spiegeln sich nicht in der Besetzung leitender Fachkräfte wider.
Neben anderen Faktoren wie beispielsweise Berufserfahrung spielt auch die höchste abgeschlossene Ausbildung eine Rolle bei der Besetzung einer hohen Position. Ein abgeschlossenes Studium wird bei einigen Zuwanderern schon mitgebracht und es studierten im Jahr 2021 um 4% mehr Menschen mit Migrationshintergrund, während Menschen ohne Migrationshintergrund eher eine Lehre wählen. Etwas mehr als ein Fünftel der Menschen mit Migrationshintergrund, vor allem aus erster Generation, haben höchstens einen Pflichtschulabschluss. Trotzdem muss erwähnt werden, dass nach dem Vergleich mit heutigen Zahlen und einer Umfrage des AMS 2016, eine starke Verbesserung diesbezüglich aufgezeigt wurde. Zum damaligen Zeitpunkt waren es noch fast drei Viertel die als höchste Ausbildung einen Pflichtschulabschluss vorweisen konnten, inzwischen hat sich diese Zahl verringert und der durchschnittliche Bildungsstand stieg. Die Werte betreffend die Absolventen eines Studiums stiegen nur schwach. Außerdem kann man sehen, je kürzer die Zuwanderung zurückliegt, je kleiner wird auch die Differenz zwischen Maturaabsolventen mit und ohne Migrationshintergrund.
Im Allgemeinen zeigt sich, dass bei höheren Ausbildungen Frauen eine knappe Mehrheit haben. In Hochschulen, also Universitäten, Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen waren im Schuljahr 2021/22 um ein Drittel mehr weibliche Schüler als männliche. Laut Hochschulprognosen der Statistik Austria ist die Tendenz steigend. Frauen und Zuwanderer, zwei Gruppen, die an Hochschulen die Mehrheit bilden, sind allerdings in den österreichweiten Führungspositionen nicht deutlich sichtbar.
Trotz einem leicht höheren Ausbildungsstandard haben es Frauen im beruflichen Leben noch schwer. Der Gender Pay Gap, der 2021 bei 18% lag, und eine niedrige Quote in leitenden Positionen, wirken sich auf die Arbeitsmoral aus. Laut dem „Frauen.Management.Report 2023“ der Arbeiterkammer sind 25,5% der Aufsichtsratmandate weiblich besetzt, bei geschäftsführenden Positionen sind es 10%. Dies hat unter anderem etwas damit zu tun, dass ein hoher beruflicher Rang längere Arbeitszeiten mit sich bringt und viele Frauen auf Grund der Kinderbetreuung dieser Voraussetzung nicht entsprechen können oder wollen. Auch Zuwanderer bilden bei Führungspositionen mit 11% eine Minderheit. Besonders Frauen mit Migrationshintergrund haben es schwer ins Berufsleben einzusteigen, oder dabei eine hohe Position zu erlangen. Das AMS versucht durch Integrationsprogramme den Einstieg zu erleichtern. Der Staat bemüht sich durch das Projekt „Frauen in Führungspositionen. Women are top!“ die Frauenquote zu heben, vor allem in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) – Mädchen werden durch den „Girls Day“ berufliche Möglichkeiten aufgezeigt.
Durch diese Maßnahmen soll es zu einer positiven Veränderung kommen.